So jetzt muss ich mich auch einmal zum Thema „Social Media“ auslassen. Eine Hassliebe, fuer viele, auch fuer mich und trotzdem bin ich auf Social Media zu finden und auch gerne dabei. Ob es am Ende Liebe oder Hass ist muesst ihr selber rausfinden und bis zum Ende lesen 🙂

Als ich noch in England gewohnt habe und angefangen habe Yoga zu unterrichten, war der Schritt einen Facebook und Instagram Account aufzubauen fast unumgaenglich. Ich kannte dort niemand und niemand kannte mich. Die Werbung und die Moeglichkeit mit Leuten, die vielleicht genau nach dem was ich anbiete suchen, in Kontakt zu treten, ein klares pro.

Jedoch, der Gedanke ueber mich zu schreiben, mich in den Mittelpunkt zu ruecken und auch das Yoga, meine Herzensangelegenheit, dass ich bis dato auch nur persoenlich in Klassen geteilt habe auf einmal zu posten, fuer mich ein Balanceakt.

Gedanken wie Angeben, Narzismus kamen auf, auch das wir dadurch Dinge nur aufs aeussere, und z.B. beim Yoga die Praxis nur auf die Asanas und die Koerperhaltungen, reduzieren.  Auch die Flut an Bildern, zu sehen wieviele „bessere“ Yogalehrer (entschuldigt aber ich habe nur dieses eine Beispiel, Yoga) es da draussen gibt, hat mich sehr verunsichert und auf einmal ist man in diesem Social Media Sturm, der einem aus seinem Gleichgewicht zieht, obwohl es einem vorher noch gut ging. Ich kam nicht herum mich zu vergleichen, oder fand das andere schon weiter, erfolgreicher etc sind und liess mich dadurch verunsichern.

Haha im Moment hoert sich das noch nach gar nicht viel Liebe an, gell? Und trotzdem bin ich noch dabei. Die Dinge haben sich veraendert, zum Thema Angeben, kann ich nur soviel sagen, will ich nicht. Mit diesen Bildern moechte ich den Leuten und allen die es interessiert einfach nur eine Idee geben, wer dieser Yogalehrer ist.  Bilder vermitteln und transportieren Gefuehle, Bilder sagen manchmal mehr wie 1000 Worte und ich fuer mich liebe die Bilder die aus dem Leben heraus aufgenommen sind. Klar sind auch Yogahaltungen dabei und sind wir doch mal ehrlich, nein niemand praktiziert auf einer belebten Bruecke in einer Grossstadt oder auf einem Berggipfel etc.  und trotzdem finden wir diese Bilder auf Instagram, wir transportieren ein Gefuehl. 

Oft auch hier Balanceakt, denn ich fuer mich musste mich anfangs auch oft fragen, bin ich nun kein „guter “ Yogi weil ich keinen Handstand schaffe und mein Spagat noch in Arbeit, nachdem es soviele wie es scheint Megayogis mit 30 Min- Handstand gibt? Ist natuerlich schade das die Bilder mit den herausfordernden Asanas oft mehr Beachtung geschenkt bekommen als andere, denn ein Handstand ist auch nur Asana wie z.B. eine sitzende Vorwaertsbeuge. Kein Wunder wenn sich ganz viele Leute denken sie koennten nicht ins Yoga weil sie nicht beweglich genug sind.

Zum Thema Narzismus kann ich nur sagen, als Yogalehrer steht man ganz alleine vor einer Gruppe. Yoga ist nicht gleich Yoga. Derjenige der es anleitet und was er vermittelt ein grosser Teil einer Yogastunde, v.a. wenn man selber vielleicht noch keine eigene groessere Yogapraxis hat. So gesehen, kann ich nicht ueber andere sprechen wenn ich es bin zu dem die Leute in die Yogastunde kommen sollen, es gibt, zumindest bei mir, kein Team dahinter. Trotzdem soll es nicht um die Person gehen auf dem Bild sondern um die Gedanken die ich mir zum Thema Yoga mache. Meine Erfahrungen die mein Yoga nun praegen.

Zum Thema „aufs aeussere reduzieren“ auch da erfuellen die Social Medias natuerlich das Klischee,  schlanke Modelyogis etc., gut ist was schoen ist. Und da hab ich mir natuerlich auch meinen Teil gedacht, als Model fuehl ich mich jetzt wirklich nicht. Im Gegenteil es wurden schon ganz viel Bilder aussortiert.

Da wendet sich fuer mich langsam das Blatt, hier habe ich gelernt. Etwas das ich vorher etwas ignoriert habe. Denn ich glaube jeder von uns ist nicht immer mit seinem Koerper und sich zufrieden. Wir wuerden gerne Dinge veraendern, ignorieren Koerperteile und andere gefallen uns. Fuer mich war es ein neues hinschauen und akzeptieren und da ich vorher sehr wenig vor einer Kameralinse zu finden war, ein neues Gefuehl ein Bild zu posten und damit zufrieden zu sein, ein zufrieden sein, das ich vorher nicht gesehen/gekannt habe.

So und jetzt moechte ich mal zu all den Dingen kommen warum ich mittlerweile gerne ein Teil des Social Media Netzwerkes bin. Gerade aufgrund meiner aktuellen Location, heisst… ich lebe auf dem Land, fuehl ich mich manchmal ein bischen abgeschnitten von der Yogawelt, soviele tolle Lehrer in deren Stunden man gerne gehen wuerde die einfach zu weit weg sind und da wird Social Media wirklich zu einem Netzwerk. Man kann so easy Kontakt aufnehmen, ich hab schon soviele tolle Yogastunden, Festivals und Events besucht nur weil ich davon auf Facebook oder Instagram gehoert habe und so kann auch Kontakt in der „realen Welt“ entstehen.

Ausserdem hol ich mir ganz viel Motivation und Inspiration, lese ueber Dinge die bestimmte Menschen bewegen und welche Aktionen manchmal daraus entstehen und gerade in letzter Zeit hat sich in dieser Richtung ganz viel getan. Das beste Beispiel ist mein letztes Yogaevent.

Manche von euch waren vielleicht dabei, eine Yogastunde deren Erloes an die Kartei der Not gegangen ist, organisiert von den Rieser Nachrichten (Augsburger Allgemeine) und mir, fuer die Leser der Zeitung.

Und jetzt kommts, die Idee kam mir, als ich in Instagram ein aehnliches Event von einer Yogini aus Memmingen gesehen habe, deren Zeitung Yoga im Park fuer ihre Leser abgehalten hat. Also hab ich unseren Lokalteil angeschrieben und innerhalb von 3 Wochen fand die Spendenyogastunde statt. 170 Euro Erloes der nun hilfsbeduerftigen Menschen in unserer Region zugute kommt. Alles nur weil ich auf Instagram diesen Post gesehen habe.

Yoga wird beliebter und beliebter, einfach aus dem Grund das unser heutiger Alltag danach schreit, wir finden im Yoga einen Ausgleich. Je beliebter umso groesser natuerlich auch die Industrie dahinter. Yogaleggings, Yogamatten und Props etc., Produkte von verschiedenen Brands. Auch da hab ich mich anfangs ein bischen erschlagen gefuehlt, soviel verschiedene und eigentlich ist es ja egal was man anzieht oder? Auf jedenfall, seht ihr mich morgens ueben, uebe mich meistens noch in meinen Pyjamahosen und trotzdem kommt man als Yogini um das Thema Leggings nicht herum. Ich glaub diesem Thema muss ich einen eigenen Blogeintrag widmen, zuviel wurde schon daruber diskutiert. Ich fuer mich, hab schon alles ausprobiert, weite Leinenhosen, Shorts und Leggings etc. und es ist und bleibt einfach die Leggings.  Nichts verrutscht, alles haelt, nichts kommt in die quere und wer mich dann wiederrum beim Einkaufen sieht auch noch perfekte Alltagskleidung.

Spass beiseite, in diesem ganzen Konsum habe ich Menschen kennengelernt, die versuchen daraus etwas gutes zu machen, denen ihre Produkte und das Material aus dem sie hergestellt sind und wie sie hergestellt werden noch am Herzen liegen und wir uns so nicht zwischen aussehen und Nachhaltigkeit entscheiden muessen. Das wichtigste, auf einmal bekommen Marken ein Gesicht, einen Namen einzig und allein wg. Social Media.

Ja Social Media ist Vermarktung, aber immer noch fuer mich mehr Vernetzung! Deswegen und vielleicht habe ich das auch falsch gemacht, frage dich nicht was du fuer einen Nutzen daraus ziehen kannst sondern wie du es nutzen kannst, wie du dein Netzwerk findest und wie du in Kontakt treten moechtest. Es ist egal wo wir leben, wir alle koennen so enger zusammenruecken.  Nimm es wahr als genau das was es ist, das all die Bilder auch einen Mensch dahinter haben, vielleicht posten wir alle lieber die schoenen Bilder, die guten Momente. Denk dran, kein einziger von ihnen hat ein perfektes Leben und lass dich nicht verunsichern sondern lass dich inspirieren und geh weiter deinen Weg.

PS und noch den groessten Grund von allen vergessen………. Ich koennte nie all das so durchfuehren ohne die Bilder dahinter, habt ihr euch schon mal gefragt wer die Bilder macht? Man sieht immer nur die Person darin. Und so wird Instagram fuer mich nie unpersoenlich oder mein Account zu einem Account, da die Bilder mein Partner Brad macht, ich liebe es ein gemeinsames Projekt zu haben. Er liebt die Kamera, ich Yoga… tadaaaaaa.

Und so viel Spass weiterhin, bleibt dem realen Leben treu und die Zeit ohne Handy ist doch immer noch die schoenste, xxx