Hallo und schoenen Quarantaene-Samstag euch allen!

Was sich veraendert hat? Hmmm, das sich jeder Tag wie ein Samstag anfuehlt vielleicht, dass ich schon ewige Zeiten meinen Terminkalender nicht mehr in die Hand genommen habe und ich nicht das Gefuehl habe zu spaet fuer etwas zu sein oder nur einen bestimmten Zeitraum fuer eine Sache zu haben. Druck, etwas noch schnell erledigen zu muessen hab ich auch schon lange nicht mehr verspuert.

Andererseits, hab ich auch das Gefuehl als verplempere ich meine Zeit auch ein bischen, verbringe vielleicht mal einen Moment laenger am Handy und scrolle da einfach die schoenen Social Medias so durch. Muesste nicht sein, aber ich vergeb mir das, solange trotzdem noch Zeit bleibt mit meinem Hund ausgedehnte Spaziergaenge zu unternehmen, Yoga zu ueben allein und mit euch Live vor dem Bildschirm, zu lesen oder zu kochen etc.

Ich weiss viele wuerden jetzt sagen, ist doch gut, entspann dich, fahr runter! Ich sage…. ich kam aus einem fast 4 woechigen Urlaub gerade eben zurueck, ich weiss nicht wie man NOCH mehr runter fahren kann. Ich bin unten im besten Sinne des entspanntsein 😋

Ok Themawechsel, lassen wir das Thema, ich glaub es wird gerade in der Allgemeinheit ohne Ende ausdiskutiert, ich lasse es mal und moechte hier meinen im heutigen Facebookeintrag begonnenen Blogeintrag, nun zu Ende schreiben.

Wie einige von euch wissen, gibt es, seitdem die  „Face to Face“ Yogastunden erstmal auf unbestimmte Zeit aufgeschoben sind, die Moeglichkeit mit mir Online & Live zu ueben. Taeglich fruehmorgens auf Facebook und Mittwoch Abends wie der Plattform Zoom, (wie es genau funktioniert findet ihr bei Termine/Events.)

Als ich mir Gedanken ueber Pro und Contra online zu gehen gemacht habe, war ein grosses Pro mit euch gemeinsam taeglich und fruehmorgens zu ueben. Denn, gerade auf der laendlichen Gegend, ist es nicht  immer moeglich eine geeignete Stunde gleich  morgens zu finden oder eine Stunde die auf dem Fahrtweg zur Arbeit liegt. Anderst in der Stadt,  man findet Yogastunden egal welche Stilrichtung zu jeder Tageszeit in jeder Ecke der Stadt und obwohl ich es nicht missen moechte auf dem Land zu leben, da ist vielleicht doch etwas das uns hier also fehlt.

Als mir dieser Gedanke kam, das hier die Moeglichkeit bestuende taeglich und v.a. fruehmorgens mit anderen Yogis/Yoginnis zu ueben war ich Feuer und Flamme. Nicht dieser „Plan B Gedanke“ ok wenns nicht anders geht, dann halt Online… sondern, JAAAAA das ist die Idee, direkt nach dem aufstehen, kann jeder ohne den Faktor Zeit oder zusaetzlicher Termin mitueben.

Die Moeglichkeit, und hier setzt der Beitrag an den FB Eintrag von heute fort, taeglich zu ueben mein absolutes PRO schlechthin.

In den Yoga Sutras wird ganz klar beschrieben wie die ununterbrochene, ueber lange Zeit fortdauernde und ernsthafte Yogapraxis fuer eine geerdete Basis und ein festes Fundament sorgt. Wenn Yoga wirkt, nicht nur fuer die halbe Stunde nach Savasanna in der man wie auf Federn laeuft, sondern wenn sie beginnt im Alltag, in unseren Gedanken,in unserem Tun und in unserem koerperlichen dasein zu wirken, dann sind wir im Yoga.

Die Yoga Sutras beschreiben aber auch, wie uns das oft schwerfaellt, denn es kann uns keiner sagen wielang es dauern wird bis wir unser Ziel erreichen und zu unserer Person gehoert oft auch dieser Drang das Resultat schon besser gestern, als heute zu erreichen und hier beginnt dieser kleine Kampf mit unserem Ego.

Jeden frueh oder jeden Tag auf die Matte, egal ob Montags oder am Wochenende, egal ob ich viel Schlaf hatte oder wenig, egal ob ich einen Schnupfen habe oder Muskelkater, viele waeren schon allein davon abgeschreckt und deswegen ist es auch vollkommen in Ordnung wenn man, zu Beginn seiner Yogapraxis diesen Druck nicht hat oder vespuert und mein Rat an alle ist, je mehr ihr euch zwingt etwas zu tun oder schon allein das Gefuehl etwas tun zu muessen wird euch von der jeweiligen Sache mehr entfernen als naeher bringen. Wir werden mit unserem denkenden Willen hier keinen Erfolg haben.

Ich sage euch ganz ehrlich, es gab schon Zeiten, die sind zwar schon ein paar Jahre vorbei, tagelang, wochenlang kein Yoga geuebt habe.  Ich war sogar, als ich nach meiner 1. Yogalehrerausbildung frisch aus dem Ashram in Indien umherreiste, ein wenig enttaeuscht von mir, dass ich doch nicht automatisch jeden Tag Yoga ueben wollte. Heute weiss ich, ich war damals noch nicht so weit und ueber die Monate hat sich das veraendert, ich habe damals einfach fuer mich gedacht, „vielleicht bin ich dann einfach kein Yogi“ und ganz mit meiner Weltreise beschaeftigt habe ich weiter Yoga geuebt so wie mir danach war. Bis mir aufeinmal auffiel, das Yoga eben doch Teil von mir wurde.

Und wenn wir von Yogapraxis sprechen, meine ich nicht immer die koerperliche Asanapraxis. Manchmal nimmt man ein Buch zur Hand, manchmal reicht schon der Spaziergang durch den Wald, ruhige Momente mit sich, ein paar Sonnengruesse nach dem Aufstehen, bewusst genommene Atemzuege, Singen & Tanzen… ihr merkt ich koennte noch ewig weitermachen.  Nur wenn wir das Tun, dann so Sutra Nr. 14 bitte mit voelliger Hingabe, mit Geduld fuer uns, wenn die Aufmerksamkeit nicht ganz so schnell da ist wie am Tage zuvor  und fuer eine lange Zeit. Heisst nicht das wir stundenlang spazierengehen muessen, aber taeglich zurueckkommen sollen zu diesem Yogagedanken. Ohne Resultat vor Augen, „Atha“ im Hier und jetzt, einen Atemzug nacheinander.

In einer Auslegung der Yoga Sutras (davon gibt es eine Menge, die Sutras an sich sind naemlich kurze Saetze, ueber die dann Auslegungen gelesen werden koennen) fand ich eine schoene Geschichte aus dem Hinduismus zu diesem Thema.

 

In dieser Geschichte stieg der Weise Narada aus der himmlischen Ebene herab auf die Erde um herumzureisen und die Menschen zu treffen. Eines Tages als er durch einen Wald ging, sah er einen Yogi, der solang schon in Meditation sass, das Ameisen um seinen Koerper herum schon einen Ameisenhaufen gebaut hatten. Der Yogi sah Narada und fragte, „Narada wohin gehst du“? Er antwortete „In den Himmel, Lord Shivas Ort.“  Der Yogi fragte „Kannst du etwas fuer mich tun? Koenntest du Shiva fragen wieviel Leben ich noch meditieren muss um Samadhi zu erreichen“? 

Narada antwortete „Sicher“. 

Er wanderte weiter und einige Kilometer spaeter fand er einen anderen Mann, dieser huepfte, tanzte und sang mit grosser Freude „Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare!“ Als dieser Narada sah, fragte auch er, „Narada, wohin gehst du?“ 

Naradas Antwort, „zum Himmel“. 

Der Mann antwortete „Oh Prima, koenntest du bitte herausfinden wielang ich noch weitermachen soll? Wann werde ich mein finale Befreiung erlangen?“

Narada versprach zu fragen. 

Nach vielen Jahren Narada befand sich wieder in der gliechen Gegend und sah den ersten Mann wieder. Der Yogi erinnerte sich an Narada. „Narada, Ich habe nichts mehr von dir gehoert, hast du eine Antwort fuer mich, welche Antwort gab Shiva auf meine Frage?“

Narada antwortete „Ich habe gefragt doch er sagte es seien noch 4 Wiedergeburten“.   Der Mann entsetzt, “ WIE NOCH 4 WIEDERGEBURTEN? Habe ich nicht lange genug gewartet?“ Er begann zu schimpfen und toben.

Narada lief weiter und fand den 2. Mann, noch immer singend und tanzend. „HI Narada, whas ist passiert? Hast du Neuigkeiten fuer mich“?   „Ja“ sagte Narada. 

„Sag es mir“ fragte der Yogi. 

Narada sprach „Siehst du den Baum dort drueben“?   „Ja, so der Mann“.  „Kannst du seine Blaetter zaehlen“? 

Der Yogi antwortete “ Natuerlich, ich habe die Geduld das zu tun, moechtest du das ich sie gleich zaehle“?

Narada sprach Nein, nimm dir Zeit. 

Der Yogi fragte „Aber was hat das mit meiner Frage zu tun?“ 

Narada erklaerte „Lord Shiva sagt, es wird soviele Wiedergeburten brauchen als Blaetter auf dem Baum sind“.

Der Yogi sprach „Oh ist das alles, zumindest ist es eine limitierte Zahl, nun weiss ich das es endet. Das ist voellig in Ordnung fuer mich. Ich kann das schnell zu Ende bringen. Gott sei Dank er wollte nicht die Zahl der Blaetter des ganzen Waldes.“

Genau als er das gesagt hatte erschien eine Saenfte aus dem Himmel und der Fahrer sprach zu dem tanzenden Yogi „Komm mit, steig ein, Lord Shiva, hat nach dir geschickt“.

Verwundert sprach er „Wie ich gehe jetzt in den Himmel?“   Ja sprach der Fahrer. 

„Aber gerade eben hat Narada mir erklaert wielang es noch dauern wuerde“.   „JA, so der Fahrer, aber du warst bereit all das zu tun“. Der andere Yogi wollte nicht mal 4 weitere Leben warten, lass ihn warten und mehr an ihm selbst arbeiten“.

 

Ich hoffe euch gefaellt die Geschichte auch so gut wie mir. Die Wahrheit die in der Geduld, Hingabe und das Vertrauen des 2. Yogis liegt.

Wenn wir wegen des Resultates ueben, ueben wir meistens unruhig und mit Nervositaet wenn es nicht gleich so klappt wie wir es gerne wollten. Wenn wir mit Vertrauen, Geduld und Hingabe ueben wird jede Yogapraxis uns einen schritt weiter bringen.

Und so wenn mich jetzt jemand fragt ob ich taeglich Yoga uebe, sage ich ja. Und jetzt wenn mich jemand fragen wuerde ob es besser ist 1x die Woche 2 Stunden zu ueben oder taeglich fuer 30 Minuten, wisst ihr meine Antwort wahrscheinlich auch……

 

 Sa tu dīrgha kālanairantarya satkārāsevito dṛḍhabhūmiḥ
स तु दीर्घकालनैरन्तर्यसत्कारासेवितो दृढभूमिः

 

Yoga Sutra Buch 1, Vers 14….  Die Übung bewirkt dauerhaften Erfolg, wenn sie über lange Zeit hinweg ohne Unterbrechung und mit Hingabe durchgeführt wird

 

Bleibt weiterhin gesund & vielleicht mal bis bald um 6.30 Uhr auf der Online Yogamatte!

 

Namaste, Simone

 

PS Bild-Credit  https://www.fostermedia.de/    Yogaleggings fuer die taegliche Praxis  https://ognx.com/