Courage, jeden Tag bringen wir Courage auf und wir merken es nicht mal. Wir merken es nicht mehr da viele Dinge und Tätigkeiten sich täglich  wiederholen , ein Alltag ist eingekehrt.

Wir erinnern uns wieder wenn wir etwas neuem entgegentreten, oder aufgeregt sind vor einer besonderen Aufgabe die uns gestellt wurde, wir etwas zum ersten Mal tun… ich glaube da hat jeder für sich ein gutes Beispiel das ihn daran erinnert wie immer wieder mal Mut und Courage von uns gefragt sind. Ins ungewisse treten, sich trauen. Das sind die Grenzen an die wir uns manchmal bringen und auch bringen müssen. Die Herausforderungen des Lebens, das wir gewählt haben und jeden Tag aufs neue waehlen.

Beispiele gibt es viele, aber nehmen wir uns doch mal das Beispiel Selbstständigkeit oder seine Passion im Beruf zu verwirklichen… irgendwann bringt man sein Herzensprojekt heraus und wenn ihr mich fragt braucht das wahnsinnig viel Courage und Mut sich damit vor die Leute zu stellen, die natürlich ihre Meinung haben, manchmal verstehen, manchmal nicht.  Aber nicht nur dieses Beispiel fällt mir ein, schon allein wenn man manchmal seine Meinung vertritt, sich damit vielleicht gegen jemanden behaupten muss, eine Entscheidung treffen oder einfach einen neuen Weg beschreiten braucht dieses Durchatmen und losgehen.

Natürlich läuft es sich besser auf einem vielgegangenen Weg, keine Stolpersteine, kein Ast der einen ins straucheln bringt, nie die Frage „ist das wohl der richtige Weg“?

Aber was soll ich sagen, der Weg wird es uns danken, er wird es uns später stolz machen, vielleicht werden wir diesen „Spaziergang“ noch unseren Enkelkindern erzählen. Von dem Gefühl der Freiheit, vom Gefühl das Ziel erreicht zu haben.
Und doch, die vielen Fragen die sich uns auftun bevor wir losgehen, so einfach wäre es sich einfach den anderen Wanderern anzuschliessen, nicht ganz so einsam als einen neuen Weg zu gehen.

Und so begegnet uns immer wieder ein neuer Weggefährte, nennen wir ihn doch mal „Angst“.   Ich glaube das Gefühl kennen wir alle, dieses mulmige Gefühl in der Bauchgegend. „Dieses wird schon gutgehen“ Gefühl! Und man wie oft hatte ich das allein nur auf meiner Weltreise. So schmalzig sich das anhört, an keiner Aufgabe bin ich so gewachsen, habe gelernt mich auf mich zu verlassen und das beste das ich gelernt habe, war es Vertrauen zu haben. Nicht unbedingt das alles gut gehen wird bzw. das alles so wird wie ich es mir vorstelle, sondern Vertrauen das es so ist wie es sein soll, dass, und das war wirklich der Gedanke an den ich immer wieder zurückdenke, „egal wo oder unter welchen Umständen, aber ich werde heute abend irgendwo schlafen“.

Sorry ich drifte ab, bin schon mitten drin in den Reisestories, aber so kann ich es euch vielleicht am besten beschreiben, wenn man am Rucksackreisen ist da hat man ja keine vorgebuchte Unterkunft, man ist oft den ganzen Tag unterwegs, kommt erst abends an. So ganz genau weiss man nie wo man die Nacht verbringen wird (PS ich war damals noch ohne  booking.com unterwegs), und hat je nach Situation und Tagesverlauf… ein mulmiges Gefühl. Aber wisst ihr was, so schräg der Tag und die Reise manchmal verlief, Plan hin oder her, Reiseziel erreicht ja oder nein, egal, ich habe nachts IMMER irgendwo geschlafen, ob es das Hotel oder Zimmer war das ich mir vorgestellt habe, sei dahingestellt und so hat sich meine Einstellung zum „Perfekten“ geändert, perfekt war wenn ich mich auf eine Matraze fallen konnte.

Und so habe ich mich seitdem oft einfach gefragt, gerade wenn es um grosse Entscheidungen ging, lebensverändernd, „was wäre das schlimmste das passiert“?

Ja, die Möglichkeit besteht, es klappt nicht, ich muss aufgeben, umdrehen. Habe ich dann versagt? Oder habe ich es dann gewagt und mir eine Antwort gegeben auf die gestellte Frage und Entscheidung.

Auch etwas das ich auf meiner Reise und seither gelernt habe, die Frage nach dem „was wäre wenn“ möchte ich mir nicht mehr stellen müssen. Sondern, entscheiden und nicht mehr zurückschauen und somit auch  damit verbunden  NICHTS ZU BEREUEN.

Manchmal sind auch unsere Entscheidungen von früher nicht mehr nachzuvollziehen, und trotzdem darf ich die damals getroffenen Entscheidungen nicht mehr bereuen, und nur so bin ich da gelandet wo ich heute bin. Ist uns wahrscheinlich allen klar, und trotzdem benötigt es gute Erinnerung daran wenn wir Angst vor einer Entscheidung haben.

Die größte Unsicherheit für mich jedoch, wenn keine Entscheidung getroffen wird. In der Luft hängen im wahrsten Sinne des Wortes. Also versucht es doch, was wäre das schlimmste das passieren könnte….

Oft ist die Antwort gar nicht so schlimm und es hat ja auch niemand behauptet das Leben wäre immer nur einfach, allerdings und da liegt auch wieder ein Problem, wir haben auch oft gar nicht so Angst vor dem neuen, ich (und ihr wisst ja hier auf diesem Blog, subjektiv von mir gesprochen,) beobachte, das es oft die Angst davor ist, etwas aufzugeben, die uns aufhält. Vielleicht wird es besser, aber villeicht wird es ja auch schlechter?

Und hier sind wir wieder…. im Tumult der äußeren Welt, anstatt in der Ruhe des Selbst.  (Zitat Bhagavad Gita)

 

All das was wir Angst haben zu verlieren, sind Dinge die wir in unserem Leben angesammelt haben, die komischerweise aber gar nicht zu uns gehören. Alles was ich bin, ist bei mir, immer. Entscheidung HIN oder HER.

Yoga will uns zeigen, das alles da ist was wir brauchen. Es zeigt uns den Weg zu unserem Atem, in diesem Atemzug wiederfährt uns das Leben. Hier machen wir wieder eine neue Erfahrung.

Yoga will uns zeigen mutig zu sein, Courage oder wer hat sich nicht schon mal auf der Yogamatte über eine Haltung gefreut die noch vor ein paar Monaten unmöglich erschien.

Yoga will uns lehren mutig zu sein diese Courage in jedem Bereich unseres Leben zu spüren. Nicht nun alles in Frage stellen herausfordern, damit spielen und es nicht schätzen und würdigen. Nein, aber dafür einzustehen was uns wichtig ist, immer wieder zurückzukommen und überhaupt erstmal spüren und finden WAS uns wichtig ist.

Ich kann nur etwas festigen in mir, das ich kenne. Yoga lehrt uns  UNS und das erfordert eben auch ganz schön Courage, sich das Spiegelbild mal anzuschauen, mit jeder Emotion und Gefühlsregung die da ist, sie nicht unter den Teppich kehren und nur das lachende ich präsentieren.

Viel Spass damit, auch dieser Weg wird nicht umsonst sein und diese Courage werdet ihr niemals vergessen.