Sehr dankbar, aber auch ein kleines bischen traurig schreibe ich diesen Beitrag…. Die Kerzenschein-Yogareihe ist schon wieder zu Ende! Wie sehr ich mich immer darauf freue die Kerzen und somit eine ganz besondere Zeit zu entzuenden, die Zeit die wir uns fuer unser Yin in uns nehmen.

Yin und Yang, diese 2 Seiten einer Medaille, ohne einander geht es nicht, aber nicht immer steht alles in Balance. Zu oft ist unser Alltag gepraegt vom aktiven, starken, energiereichen und bewegtem Yang. Niemals stehen wir still und viel zu sehr taktet unser Leben voran.

Was aber wenn wir uns Zeit nehmen Yin zu werden? Das Yin das fuer alles ruhige, unbewegliche, verborgene und im Zentrum gelegende steht. Was passiert dann? Ich rege ganz oft dazu an in den Uebungen, alles was wir uns als Intention vornehmen auf der Matte zu beginnen, zu sehen wie sich unsere Yogapraxis dadurch veraendert und wir dann dieses gelernte, umgesetzte von der Matte in den Alltag nehmen.

Und so haben wir uns die letzten 3 Wochen jeden Donnerstag 2 Stunden Zeit genommen, mal nicht mit jedem Atemzug in eine neue Haltung zu fliessen, mal nicht uns konstant in neue Positionen zu bringen, sondern zum Beobachter zu werden in einer Haltung, in der Ruhe & Stille im YIN. Denn nur wenn wir einmal Zeit haben und anfangen uns zu beobachten, koennen wir Verhaltens- & Denkmuster durchbrechen, beobachten welche Gedanken wir an uns richten und ueber das Durchhalten und Aushalten der Uebungen in der Stille, die uns oft mehr abverlangen als komplizierte Yogahaltungen, mehr Freiheit und Toleranz gewinnen. Eine meditative Praxis, die uns zeigt, das wir sehr wohl veraendern koennen ohne uns zu bewegen zu muessen, ohne das wir etwas veraendern wollen.

„WENN YANG DIE WELT VERAENDERN WILL, NIMMT YIN DIE WELT AN SO WIE SIE IST!“

Mein Lieblingsspruch der das Yin & Yang wunderbar beschreibt. So nehmen wir auch in jedem dieser Kerzenscheinabend wo alles um uns herum von den Kerzen uebertoent wird, wo es nur noch uns auf der Matte gibt, die Gelegenheit uns anzunehmen wie wir sind! In unserem Koerper einzukehren, in jedem Winkel und wir alles akzeptieren das auftaucht ohne darauf reagieren zu muessen.

Ich freue mich schon auf die naechsten Kerzenscheinabende wenn wir wieder in der Stille und im YIN abtauchen!

PS: Hier noch eine kleine Geschichte die ich an diesem Abend mitvorgelesen habe!

 

Es kamen ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.

„Herr“, fragten sie „was tust du, um gluecklich und zufrieden zu sein? Wir waeren auch gerne so gluecklich wie du“.

Der Alte antwortete mit mildem Laecheln: Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich“

Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: „Bittte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wirs ind nicht gluecklich. Was ist also dein Geheimnis?“

Es kam die gleiche Antwort: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“

Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spuerend, fuegte der Meister nach einer Weile hinzu: „Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber waehrend ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Waehrend Ihr aufsteht, ueberlegt Ihr wohin ihr geht und waehrend Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind eure Gedanken staendig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. 

In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich gluecklich und zufrieden zu sein. „

Freu mich auf den naechsten Abend, vielleicht auch mit dir

Namaste, Simone