Juhu Yogis,
Es gibt die unterschiedlichsten Gruende eine Yogalehrerausbildung zu absolvieren, aus persoenlicher Erfahrung weiss ich, der Wunsch danach auch Yogalehrer zu sein, ist oft nicht gleich einer dieser Gruende.
Auch bei  mir war es so, und das war auch gut so, waere es sonst vielleicht nur wieder eine Zeit geworden, in der ich was erreichen haette muessen und mich unter Druck gesetzt haette.
Nein, zum Glueck war das nicht der Fall, im Gegenteil, ich war noch nicht einmal langjaehriger Yogi sondern einfach nur happy wenn ich es 1-2 Mal die Woche ins Yoga geschafft habe und trotzdem war ich am 5.1.2012 in Indien, genauergesagt in Tiruvanamalai, bereit diese 4 Wochen im Ashram zu absolvieren.
Ausholen muesste man vielleicht noch ein bischen vorher, denn wenn es schon eine grosse Entscheidung war diese Ausbildung zu machen, stand fuer mich die groessere Entscheidung ein paar Monate zuvor schon an als ich meinen One Way Flug nach Indien gebucht habe.
Damals wusste ich noch nicht wo die Reise hingehen sollte, nur einfach in die Ferne um Dinge zu entdecken, von denen ich nicht wusste das es sie gibt.
Vor Indien hatte ich immer wahnsinnigen Respekt, seiner Groesse, der Intensitaet, der Armut, der einfach anderen Kultur von der ich so wenig wusste und doch war ich sofort dabei, als mein damaliger Yogalehrer mir vorgeschlagen hat ihn auf seinem Trip zu begleiten und von dort aus dann alleine weiterzuziehen.
Ohne groß weiterzuueberlegen (die andere Idee war Suedamerika) ging es ein paar Wochen spaeter auf die Reise und erst dort habe ich mich dann endgueltig fuer eine Yogalehrerausbildung entschieden.
Ueber die Erlebnisse im Ashram zu sprechen wuerde den Rahmen sprengen. Soviel kann ich sagen, weltveraendernd, und zwar meine Welt hat es komplett veraendert. Zurueckblickend kann ich sagen, so richtig habe ich meine eigene Welt bis dato gar nicht gekannt. Ich kannte die Person die ich durch meine Familie, mein aufwachsen, meine Freunde, mein Umfeld, meinen Beruf geworden bin, war aber auch nur dann gefuehlt „aufgeraeumt“, allein unterwegs, ohne all diese Schichten ne ganz andere Nummer.
So war vielleicht meine Sehnsucht die Welt zu bereisen auch die Sehnsucht auf eigenen Fuessen zu stehen. Ich wollte ALLEINE reisen.
Ich denke ob Yogi oder nicht Yogi jedem wuerden 4 Wochen Persoenlichkeitserkundung richtig gut tun. Man bekommt nicht nur Zeit geschenkt sondern auch die noetigen Tools wie wir durch den ganzen Wirrwar an Gedanken, Zweifel und Aengsten, zu uns durchdringen. Wenn man Zeit bekommt hinzuheoren und auf einmal Stille herrscht.
Uebrigens, UEBERRASCHUNG, ich habe mich auch danach nicht direkt als Yogalehrer gefuehlt. Ich war wahnsinnig stolz und Spass hat das Unterrichten, mehr als ich es mir vorgestellt habe, auch gemacht, aber die Suche war mit den 4 Wochen nicht beendet und so zaehle ich auch noch das naechste Jahr, in dem ich alleine auf dem asiatischen und suedamerikanischen Kontinent unterwegs war als meine „Lehrjahre“ und Yogalehrerausbildung. Eine Zeit in der ich nachhaltig gelernt habe mir immer ein Zuhause zu sein, egal welches Land oder mit wem.
Nachhaltigkeit ist ja mittlerweile zu einem Wort geworden das in aller Munde ist. Zu Recht, wird uns doch hoffentlich so langsam bewusst dass wir die Welt nachhaltig bewohnen sollten, Ressourcen erhalten und erschaffen muessen um eine Welt die ich noch vor ein paar Jahren bis in den tiefsten Winkel des kolumbianischen Amazonas bereist habe, erhalten zu koennen.
Am besten fangen wir mit der Nachhaltigkeit natuerlich bei uns an, ja damit mein ich die ganze Palette. Sich drueber Gedanken zu machen was und wieviel ich verbrauche, mir nicht nur vorzunehmen keine Einmalartikel wie Wegwerfbecher beim Kaffeekauf zu benutzen sondern meinen eigenen und es dann auch durchsetzen. Und so treffen wir eben auch im Yoga oft auf nachhaltig produzierte und recyclebare Produkte.
Wo ich die Verbindung zum Yoga herstelle? Ganz einfach,wir koennen nur unsere Nachhaltigkeit umsetzen wenn wir bei uns anfangen, nicht nur in dem was wir tun sondern wie nachhaltig wir mit uns und unseren Ressourcen umgehen. Wuerden wir erkennen das wir nur einen Koerper ohne Ersatzteillager (kuenstliche Gelenke oder Schoenheits OP’s zaehlen bei mir nicht) in unserem Leben zur Verfuegung haben, wuerden wir uns vielleicht manchmal anders auf der Matte verhalten und waere uns das bei uns klar, waere es selbstverstaendlich dass das gleiche, natuerlich auch fuer unser System Erde gilt.  Also ich kenne keinen 2. Planeten der um die Ecke auf uns wartet, wenn die andere nicht mehr will. 
Vielleicht muessen wir lernen ein bischen mehr Aufwand zu betreiben, aber im Yoga machen wir das doch auch schon. Wir kommen immer wieder zurueck auf die Matte, beleuchten Yoga aus jedem Sichtwinkel und aus jeder Ecke. Also einfach auch ab von der Matte mal ein bischen Aufwand betreiben und das schoene ist, es gibt schon ein paar die das schon tun, perfekt wenn es sich auch noch trifft das deren Produkte perfekt und auch noch zum Yoga passen 😀
Namaste, Simone
Bilder  @Fostermedia
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