Die letzten Wochen und Monate, oder sagen wir noch viel besser das Jahr 2020 stand für mich im Namen des Heilpraktikers und hat somit ein wenig das Yoga aus meinem Leben verdrängt. Die Yogastunden wurden weniger, um die Webseite wurde es ruhiger….

Dies soll mein Blogpost sein, in dem ich ein wenig mit diesem Kapitel abschliessen möchte.  Ich schreibe es gern nieder, Gedanken die ich im Nachhinein hatte, Gefühle die währendessen present waren und das Fazit.

Halt, natürlich nicht verdrängt…. das geht ja gar nicht. Aber natürlich musste das Zeitmanagement ein wenig angepasst werden. Ich habe in diesen Monaten sehr viel gelernt über mich und die Wichtigkeit der PRIORITÄT.

Ich habe gelernt wieviel Disziplin und Fokus in mir stecken können…. und somit auch in jedem von uns. Natürlich jeder ist anders, jeder lernt anders, jeder verfolgt seine Ziele anders, jeder erreicht sie anders und doch ein ganz grosses Fazit, das mich hier am Schreibtisch sitzend lächeln lässt, Ziele können erreicht werden!  Niemand hat gesagt das es einfach ist, manchmal brauchen wir mehrere Anläufe, manchmal kommen wir auch nur mit Umwegen an. Aber es kann geschafft werden. PUNKT.

Dieses Ziel Heilpraktiker war für mich,  essentiell, um den ganz grossen Traum von Yoga & Osteopathie zu realisieren. Nicht irgendwelche halben Sachen sondern ganz offiziel und mit Erlaubnis die Heilkunde auszuüben (unter die nun mal Osteopathie fällt), ein Grundwissen und Fundament aufzubauen mit dem ich selber einmal Menschen helfen und begleiten kann.

Und doch, trotz dem Ziel vor den Augen, hatte ich Schwierigkeiten mich in den ersten Wochen zurechtzufinden. Ich erinnere mich noch sehr häufig daran, wie ich ganz am Anfang vor diesem Berg an Büchern und Themen stand mit einem Gefühl der Hilflosigkeit! Wo fang ich jetzt hier an, wie setzte ich den ersten Schritt. Nicht nur dieser unfassbar grosser Berg an Lernstoff und Wissen, sondern auch ganz klar zu wissen, dass ganz wichtige Bereiche, die bisher meinen Alltag bestimmt haben (YOGA)  einen Schritt zurücktreten müssen waren der Grund warum sich in mir ein grosser Widerwillen breit gemacht, so ein bischen das Gefühl das man mir die Freiheit nimmt. Die Freiheit zu tun und zu lassen was ich möchte, und, das schlimmste dabei, ich muss selber entscheiden mir die Freiheit zu nehmen.

Sehr oft habe ich an die Yogische Idee des Tapas gedacht. Selbstdisziplin und Willenskraft. Ich war sehr stolz auf mich (manchmal auch verwundert) wie ich wirklich jeden verfügbaren Morgen um 7 Uhr in meinem Büro das Schreibtischlicht anmachte und mich zum lernen hingesetzt habe.  Tag für Tag.

Am Ende wars einfacher wie am Anfang, denn da hatte man schon das ganz grosse Ziel vor Augen, da konnte man sich auch an ein Datum halten und hat sich fast schon gefreut um jede freie Minute Zeit und nochmal etwas durchzulesen und zu verstehen.

Wenn man bedenkt auf was man verzichtet hat, wieviel Zeit man nicht nur selber vor Büchern sondern auch in Kursen, Fortbildungen und Ausbildungen verbracht, Zeit in der man auf Urlaube, auf Feiern auf Zeit mit Freunden verzichtet hat um diese Prüfung absolvieren zu könnnen.  Ein immenser Druck hat sich die letzen Wochen in mir aufgebaut, der Wunsch, diese Kapitel abzuschliessen wurde unsagbar gross.

Aber auch sich damit zu beschäftigen, was ist wenn es nicht klappt?  Es war nie klar, das ich diese Prüfung einfach so schaffe, oft wenn mir Leute zugesprochen haben mit „Simone das schaffst du locker“ hätte ich es gern geglaubt, aber diese Stimme die einem die Möglichkeiten aufzählte warum es auch nach hinten losgehen kann, war einfach immer da.

Was ist wenn es nicht klappt? ….

Zum Glück konnte ich, da darf ich mich auf jedenfall ein bischen aufs Yoga beziehen, mich da sehr gut wieder abholen. Ich konnte auch bis zum Schluß konzentriert bleiben, die Nervösität kam in Wellen, und irgendwie hab ich bis zum Tag der Prüfung durchgehalten.

Nervenaufreibend die schriftliche Prüfung, als man mit seiner Prüfung (es wurde nur das Blatt mit den Lösungen abgegeben) heimgefahren ist und vorsichtig seine Lösungen kontrolliert hat um rauszufinden ob man zum 2. Teil, den mündlichen Prüfungen zugelassen war. Die 4 Wochen Zeit zwischen der schriftlichen und mündlichen Prüfung wie ein Film.

Bis zum 12.11.2020, ein Tag den ich wohl nicht so schnell vergessen werde…  das Glück, mein Gefühl und mein Wissen waren an diesem Tag auf meiner Seite! Ich hatte eine sehr schöne mündliche Prüfung. Ich fühlte mich absolut in Kontrolle und hab mich so über mein Wissen gefreut.

Die Erleichterung so riessig nach dem erlösenden Satz „Sie haben die Prüfung bestanden“ und auch ein Gefühl das ich so schnell nicht vergessen möchte. So befinde ich mich nun 1 Woche danach, wieder auf der anderen Seite. Ich habe mir nie ausgemalt wie es wohl danach wird.

Danach? Ganz ehrlich…. ein bischen Leere! Auf einmal kein konkretes Ziel, auf das hinzuarbeiten ist und ein Stück von dir lässt erst Mal los und ist absolut erschöpft. Ein Teil von dir, der sich denkt, tu einfach nichts, der andere Teil sagt dir, hey wo ist denn deine ganze Motivation, nutze sie nun wieder für etwas das dir Spass macht!

Der Mensch ist ein verrücktes Wesen, aber ich mache meinem Geist in diesem Fall gar keine Vorwürfe, für Monate habe ich ihm nicht erlaubt, einfach nur loszudenken, frei zu denken, zu träumen, zu sinnieren, kreativ zu sein. Der Mensch braucht auf jedenfall Zeit um solche Zeiten zu verdauen, diese Zeit geb ich mir jetzt einfach. Und versuche, dabei kein schlechtes Gewissen zu haben!

So und jetzt zu jeden von euch da draussen, die sich selber sagen hören, das schaffe ich nie, ich habe dafür keine Zeit etc.

  1. DOCH, es ist Zeit, nur die Priorität ist vielleicht noch nicht da.
  2. Dinge passieren nicht einfach, die Menschen die du bewunderst oder die etwas machen das du auch tun möchtest, haben im Normalfall hart dafür gearbeitet
  3. Sich einen Traum zu erfüllen ist harte Arbeit,  manchmal fast nicht machbar, suche dir genau raus was dein ZIEL ist und tue alles dafür….
  4. Überwinde den Widerwillen und finde Freude, lass immer Mal Gedanken zu, an das „Danach“. Wie würde es sich anfühlen es geschafft zu haben?

Für mich war der Gedanke es nicht zu schaffen nur schlimm, wenn ich aus der Prüfung gekommen wäre mit dem Gedanken „Hätte ich nur mehr versucht“. Also versuche alles, du wirst nie stolzer auf dich gewesen sein…. auch wenn es nicht klappt.