Der Mensch ist schon seltsam (ich spreche da uebrigens natuerlich von mir), bekommt er oder nimmt er sich das was er gerade braucht und wonach ihm ist und hat er es dann…. passt es auch nicht.

Ich spreche von der Zeit & der Ruhe. Dieses Jahr, gerade nach einem 1. Halbjahr das von einer grossen Bauphase gepraegt war, der Sommer in dem sowieso immer viel los ist und man gerne unternimmt und macht, hab ich nach unserer Yogareise im Oktober deutlich gespuert YIN muss her, nicht nur die Workshops die wir immer in den Abenden im Kerzenschein zelebrieren, sondern schon jetzt der Vorsatz, dieses Jahr habe ich Zeit, auch mal genau die Themen die ich genau an diesen Abenden noch mehr mir selbst zu Herzen zu nehmen und schon jetzt bevor wieder alles verplant ist, dieser Zeit und Einkehr ihren Platz zu schaffen.

Yin & Yang, dieses Gesetz der Dualitaet – ohne das eine kann das andere nicht existieren und so finden wir Dualitaeten natuerlich ueberall um uns, nicht nur schwarz & weiss, nicht nur kalt und warm. Schau dich um, die Jahreszeiten, Sommer und Winter, Sonne & Mond und sogar die Pflanzen und Tiere sind im immerwaehrenden Rhythmus und Einfluss dieser Kraefte. Im Sommer wo alles nur so vor Kraft strotzt voll im Saft und im Wachstum steht, die Tage lang und voller Sonnen, Yangkraft, ist. So ist der Winter das pure Yin. Die Fluessigkeiten ziehen sich in die Wurzeln zurueck, trocken und ohne Blaetter, Winterschlaf und Dunkelheit um nur ein paar der signifikantesten Eckpunkte zu nennen.

Und so ist das Yin ein natuerlicher Begleiter im Winter und so moechte ich mich auch mehr und mehr auch in meiner Lebensweise diesen Gegebenheiten anpassen.

Gesagt getan, dieses Wochenende nur fuer mich. Es war Zeit mit dem Hund schon frueh in den Wald zu gehen, ja gehen nicht mit dem Rad schnell eine Runde drehen, auch mal den Hausarbeiten nachzukommen und sich eher mal zu fragen was fange ich mit der Zeit an, anstatt das ich nur einen Termin nacheinander abarbeite und wie schoen mal, ruhig zu sein und keinen Termin hinterherzurennen.

Ja dann ist doch alles gut oder? Haha nicht wenn ihr in meinem Kopf wohnt bzw. in den Koepfen der meisten. Wir sind ja schoen ueber die Lebensjahre getriggert worden. Das sobald ein bischen ruhe einkehrt, die Yang-Frage kommt, „oh muesste ich jetzt gerade wo sein“, warum habe ich keine sozialen Verpflichtungen oder ist irgendwas los?

Ich muss da schon fast wieder drueber lachen. Recht machen? Keine Chance. Und da sind wir mal wieder bei dem Thema um das sich im Yoga wieder alles dreht.

Wenn einfach ein paar Gedanken dich in eine und in die andere Richtung ziehen. Frueher dachte ich es waer ein „Misserfolg“ wenn ich wieder einmal in alte Schemen geraten bin, mittlerweile denke ich das es immer so sein wird, das immer wieder Einfluesse von aussen, aus Denkmustern und Erfahrungen uns beeinflussen, Yoga wird uns diese Dinge nicht nehmen. Yoga wird uns nicht von Freud und Leid schuetzen. Aber Yoga hilft mir darueber zu lachen, wie offensichtlich manche Dinge mittlerweile sind. Ich stelle viel frueher fest wenn ich in alte Muster verfalle, wenn ich es mir schwer machen will.

Nein schwer machen muessen wir es uns nicht, dafuer ist die Zeit viel zu kostbar. Nehmen wir uns lieber Zeit fuer die Yin-Abende im Leben, ob du dich an der TCM orientierst, du Parallelen in den Mondzyklen findest oder du dich im Ayurveda zurechtfindest, ich finde es toll wie sich Philosophien und Wissenschaften ergaenzen, immer wieder Parallelitaeten zu finden sind. Finde dein Rezept, am Ende liegt alles bei dir, wir sind es die uns zu unserer Ruhe finden koennen und ich meine nicht Ruhe um dich, sondern in dir. Selbst wenn Gedanken wie heute bei mir dir den Tag durcheinanderbringen, nutz dein Rezept und dann wenn du merkst das es funktioniert dann beginne dieses Rezept immer wieder anzuwenden, guter Tag oder schlechter Tag und alles andere wird seinen Weg nehmen.

PS ich hatte am Ende einen wunderbaren Tag, alles ist gut so wie es ist…. Gute Nacht