2 Wochen mit unserem gemeinsamen Start in den Tag online sind vorbei. Fuer mich selber ein Experiment und Beobachtung, denn anders wie in „ganzen“ Yogastunden, in denen ich alle meine Sequenzen vorbereite und zusammensetze, lasse ich mich in dieser taeglichen morgendlichen Begegnung von Intuition leiten.

Meine Intention in diesen Begegnungen…. Wohlergehen. Denn ein positiver Aspekt, in der aktuellen Situation, koennte sein, natuerlich nur wenn wir uns darauf einlassen, dass wir uns mehr um unsere eigene Gesundheit kuemmern.

Angst kann nur entstehen wenn ich mich hilflos  und machtlos fuehle. Aber ich bin nicht hilflos, ich habe die Kraft meine Situation in die Hand zu nehmen.  Sind die Chancen nur minimal oder habe ich das Gefuehl ich allein kann nichts veraendern, der Versuch zaehlt.

Nehmen wir doch das Thema Gesundheit, jeder von uns hat schon einmal erlebt wie Schmerz oder Krankheit uns lahmlegt, natuerlich erstmal koerperlich, aber was kommt dann? Sind wir einmal fuer ein paar Tage/Wochen nicht mehr im gewohnten Fluss und koennen Dinge nicht mehr ausfuehren die sonst nebenbei liefen, erleben wir Einschraenkungen,  dann ist auf einmal das Gemuet auch nicht mehr so hell.

Vielleicht merkt ihr worauf ich heute hinauswill, Wohlergehen, heisst nicht nur gesunder Koerper, Wohlergehen, heisst nicht nur klarer Geist, Wohlergehen ist die Verbindung von einem vitalen Koerper, einem klaren Geist, aber auch ein tiefes Empfinden von Freude und Wonne unabhaengig aller aeusseren Umstaende.

Und so muessen wir irgendwo anfangen, viele von uns haben schon die Veraenderungen gespuert als sie begonnen haben regelmaessig Yoga zu ueben, Veraenderung die nicht von heute auf morgen entsteht. Die groesste Huerde hier, und ich habe in meinem letzten Blogeintrag ueber die regelmaessige Praxis schon davon gesprochen, wie wir Menschen oft gern schnell ans Ziel kommen moechten, ja wir wollen die Arbeit tun, aber gern schnell auch Erfolge sehen.

Und so wuerde ich so vielen Menschen gern sagen UEBE, und bleib dran. Niemand kann uns beantworten ab wann unser Koerper sich oeffnen wird, wann das AHA Erlebniss kommt, das vielleicht nie kommt, weil die Veraenderung schleichend war. Trotzdem, uebe, Koerperhaltungen aber auch im Vertrauen das Bewegung, die Achtsamkeit die wir uns auf der Yogapraxis entgegenbringen uns dorthin fuehren wird, das wir Wohlergehen erfahren werden.

Lerne also nicht nur stur was dir in Buechern gelehrt wird, uebe dich in der Kenntnis ueber dich selbst.  Wir vergleichen uns staendig, im Yogaunterricht, in unserer Asanapraxis etc., vergessen aber dabei komplett das wir als Individuen mit unterschiedlicher medizinischer Geschichte, Unfaellen, Verletztungen, Lebensweise und unterschiedlicher Intensitaet und Regelmaessigkeit in der Yogapraxis, uns doch keinen Vergleich anmassen duerfen. So unterschiedlich unser auesseres, so unterschiedlich auch die Funktionalitaet unserer Koerper.

Meine Bitte an euch, lasst aus all diesen Dingen die Yogapraxis zu EURER Yogapraxis machen.

Und hier der fast unmerkliche Uebergang, in das naechste Wohlergehen, Freude!  Freude anstatt Frustration, wenn ich z.B. gerade all die o.g. Dinge vergesse und ich mich wundere warum, und ich uebe doch schon soooo lange Yoga, meine Hueften immer noch in bestimmten Haltungen sperren.

Worueber es sich dann zu freuen gibt? Vieeeeel, z.B. anstatt wie frueher weiter an der Dehnung zu ziehen und zu zerren oder vielleicht schon zu weit gegangen zu sein, nun zu spueren wo der Punkt ist an dem ich mich befinde. Wie ich mich freue ueber den Dehnungsschmerz und was er mir wieder sagen moechte. Ein Schritt nach dem anderen. Er moechte mir sagen, halt, ich bin der einzige Koerper den du hast auf der Welt. Achte darauf was du mir antust, wie du ihn bewegst, was du ihm zu essen gibts und wieviel Mitgefuehl zuteil werden laesst.

EIN KOERPER, es gibt mittlerweile vielleicht Ersatzteile, aber so gut wie das was du im Orignial mitbekommen hast, lange nicht. Wir nehmen unseren Koerper  fuer gegeben hin. Der ist einfach da, ist er auch, aber stellt euch mal vor er funktioniert besser, er hoert wieder besser auf euch, er traegt euch leichter durch die Welt und ist im Fluss.

Die Wege dorthin so unterschiedlich, deswegen seid interessiert an euch und eurem Koerper und damit meine ich nicht die aeussere Huelle. Oft spueren wir koerperlich was der Verstand eigentlich weiss, aber wieder erst realisieren muss…. Nur das Bsp. mein erster Kopfstand, 1. Gedanke „wie ich kann so was?“ und danach uebersprudelndes Vertrauen in mich, alles ist moeglich. Bitte an dieser Stelle nicht in den Kopfstand gehen oder denken das diese Asana euch Erleuchtung bringen wird, keine Yogaasana wird das tun, aber der Uebungsweg dorthin, eben das ihr persistiert habt bis es da war. Einfach da.

Und so erlaubt euch auch geistig euer volles Potential auszuschoepfen, die Antwort dazu findet ihr leider in keinem Buch. Sondern im tun, versucht euch, die Yogapraxis gibt euch soviele Werkzeuge und Vorschlaege. Beobachtet GEIST, den denkenden Geist, der uns staendig blockiert mit Aengsten, Sorgen und Zweifeln haelt uns zurueck und laesst uns klein denken, klein bleiben. Was aber wenn euch das Yoga sagt, ihr seid nicht eure Gedanken. Aengste entstehen weil ihr  sie zulasst.

In der jetztigen Situation kommen wir nicht darum herum  und muessen unserer Angst in die Augen sehen, fragt euch, was macht mir Angst? Ich erinnere mich an eine Morgenmeditation als das ganze losging, tags zuvor hatte ich einen absolut leergekauften Supermarkt gesehen und mich zum ersten Mal gefragt, wie es wohl weitergeht.

An diesem Morgen war ein Gedanke ganz praesent.   JETZT  IN DIESEM MOMENT GEHT ES MIR GUT. Es wurde mein Mantra fuer diesen Morgen und weitere. Das es mir gut geht, liegt zum grossen Teil auch an mir. Das ich Freude und Wonne spuere nicht abhaengig am aeusseren Umstand.

Also spuert Wonne und Glueck, vertreibt jeden aufkeimenden Gedanken damit, vertreibt Stress auch der ist uebrigens nicht foerderlich fuer euer Immunsystem und gebt einen Impuls an den Koerper, zeigt euch wie es besser sein koennte, zeigt ihm den Weg in die Veraenderung.

Und so habe ich uebrigens die ganze Zeit auch von der Osteopathie gesprochen, Hand in Hand Impulse setzen und wenn ihr zufaellig im Yoga morgens reinschaut werdet ihr viele Uebungen aus der Osteopathie begegnen. Wir suchen immer nach Einheit, suchen werden wir sie nicht nur in einer Lehre sondern in der Fuelle an Weisheit die um uns herum zu finden ist.

„It is time now, it is time now that we thrive, it is time we lead ourselfs into the well“  (Lied v. Ma Muse, We shall be known)