Juhu, ganz inspiriert von meinem gestrigen Klangabend, setz ich  mich jetzt endlich mal wieder hin um einen kleinen Blogeintrag zu verfassen. Es gab gefühlt soviel zu sagen, für alles blieb da gar keine Zeit. V.a. weil man ja eigentlich den Klang für sich sprechen lassen möchte.

Warum auf einmal der Klang so wichtig für mich wurde kann ich euch gar nicht sagen, manchmal schleichen sich die Dinge einfach in unser Leben. Und so war es eben auch mit diesem Thema. Musik gefällt ja den meisten, Geschmäcker sind natürlich verschieden, aber jeder hat bestimmt ein Lied, das ihn tanzen lässt, mitsingen lässt.

Musik hat mich schon immer berührt und da ich schon früh auch ein Instrument erlernen durfte, war es auch immer Thema in meinem Leben. Ich gebe zu, ich war auch des öfteren schon genervt wenn ich als Jugendliche mich wieder hinsetzen musste um eben dieses Instrument, erst Klavier, dann Kirchenorgel, erlernen musste. Denn gerade beim Thema Instrument, kommt ja von nichts, nichts. Trotzdem, aufgegeben habe ich es trotzdem nicht und obwohl damals nicht meine Priorität, bin ich heutzutage so dankbar, nicht aufgegeben zu haben.

Und so kam es natürlich auch dazu, das ich in einer meiner ersten Yogastunden und dann noch verstärkt in der Yogalehrerausbildung auch übers Yoga mit Klang in Berührung kam. Über die Mantren, Kirtan und über das Chanten am Ende einer Yogastunde. Zugegeben, es war nicht gleich mein Lieblingspart im Yoga. Zum einen das Gefühl zu haben man blamiere sich  mit seiner Stimme, zum anderen man weiß nicht was man da singt und überhaupt, wie stehe ich in Verbindung zu den dort erwähnten Gottheiten.

Vielleicht ist auch das der Grund warum in vielen Yogastunden, chanten oder ein Mantra am Anfang bzw. Ende nicht Teil davon ist. Viele Teilnehmer würden sich vielleicht auch wg o.g. Gründe abschrecken lassen. Ich glaube aber auch, dass wenn man mit Yoga beginnt und man dabei bleibt, eintaucht, früher oder später der Moment und die Zeit kommt, in dem dieser Teil des Yogas erkundet und gelebt werden möchte. Es ist vollkommen in Ordnung sich anfangs nicht zu drängen.

Trotzdem habe ich das Gefühl zumindest in meinen Yogastunden, das sich die Leute mehr dafür öffnen und Nada Yoga mit all seinen positiven Aspekten erleben möchten. Das schöne ist im Vergleich zur Asana- oder Meditationspaxis bei denen man viele Monate investieren muss um einen Funken davon zu erfahren warum wir diese Dinge üben, das Bhakti Yoga, also das Yoga der Hingabe deren Hauptübung das chanten ist, wir sofort die Wirkungsweise erfahren.

Wenn wir singen, chanten, öffnet sich sofort das Herz, wir empfinden Freude, wir üben Hingabe. JETZT, denn wer kann singen und noch an was anderes denken. Und so war eben auch das Gefühl bei mir, als ich dann mehr und mehr ob in Yogastunden oder Ausbildungen mit dem Thema wieder in Berührung gekommen bin. Von einfach nur chanten am Ende der Yogastunde bishin zu unglaublichen Livemusik-Yogastunden mit himmlischen Mantren, Musikern und Yogis die den ganzen Raum in Extase versetzen konnten. Die Gemeinschaft und die Energie beim singen, einfach ohne jeden Vergleich.

Und so kam, als ich das indische Harmonium vor mir sah, irgendwann einmal auch der Wunsch, selber einmal zu spielen. Da das Harmonium, die kleine Variante der Kirchenorgel ist. Wollten doch die Missionare auf dem tragbaren Harmonium ihre Choraele nach Indien bringen. Das mit den Choraelen hat vielleicht nicht funktioniert, aber das Harmonium wurde in Indien herzlich aufgenommen.

Für mich war es als schließe sich ein Kreis. Das Kirchenorgelspiel wurde mir quasi von meinem Großvater „vererbt“ der selber 50 Jahe in der Kirche musiziert hat, und auch wenn ich immer noch sehr gerne dort in die Tasten haue, so war es ein wunderbares Gefühl das nun sogar im Yoga, etwas das ich schon seit Kindheit tue, auf einmal seinen Platz findet.

Als ich dann zufällig ein gebrauchtes Harmonium gefunden hatte, hab ich langsam begonnen. Das schöne war und ich glaube nur deswegen hat es sich so ins Leben manifestiert, das diese Reise zusammen mit einem Kumpel, der begeisterter Hobbymusiker und sogar Sitar spielt, stattgefunden hat und wir  begonnen haben einfache Mantren nachzuspielen.

Ihr glaubt gar nicht wieviel Freude uns das, gerade in den vergangenen 2 Jahren durch Lockdowns und Einschränkungen geholfen hat. Und da es für mich so bereichernd war, so kam eben auch mehr und mehr das Interesse wie Klang wirkt. Warum Klang, Nada Yoga, so einen Effekt auch auf den Energiekörper des Menschen hat. V.a. glaube ich auch das wir durch das finden unserer Stimme und damit meine ich gar nicht die Singstimme, sondern einfach unsere Ureigene Stimme, auch ganz viel an Kraft und Selbstvertrauen zurückgewinnen.

Es ist auf jedenfall eine Herausforderung für viele. Das „ich kann nicht singen“ oder einfach die Scheu, aus sich herauszugehen für viele verunsichernd.

Ein paar Harmoniumworkshops habe ich schon hinter mir und so kam es dazu das ich ganz spontan nach einer Klangtherapieausbildung gesucht habe. Bin jetzt im Februar ganz inspiriert und mit neuen Klangschalen, Koshi und einem neuen Instrument in Auftrag gegeben, heimgekommen und bin voller Freude, die Klänge mit euch zu teilen.

Einen wunderschönen Abend haben wir schon hinter uns… seid gespannt auf mehr

Eure Simone